Stringentes Testkonzept und Impfangebot für alle Lehrkräfte!

Rund zehn Millionen Tests pro Monat erforderlich

Pressemitteilung der GEW Hessen vom 23. März 2021

Die GEW Hessen sieht die Landesregierung in der Pflicht, die gestrigen Beschlüsse des Bund-Länder-Gipfels schnellstmöglich umzusetzen, so dass nach den Osterferien tatsächlich in Schulen und Kitas zwei Mal pro Woche getestet werden kann.

Dazu äußert sich Birgit Koch, Vorsitzende der GEW Hessen: „Zusätzliche Testmöglichkeiten können die Sicherheit für alle Beteiligten erhöhen. Das ist angesichts der besorgniserweckenden Entwicklung des Infektionsgeschehens, gerade auch an den Bildungseinrichtungen, dringend erforderlich. Bislang gibt es zwar ein Testangebot pro Woche für das Personal an Kitas und Schulen. Um jedoch auch die Kinder und Jugendlichen testen zu können, und das an zwei Tagen die Woche, sind deutlich mehr Tests unabdingbar.“

Die GEW schätzt, dass die für Bildungseinrichtungen angekündigte „flächendeckende“ Testung zwei Mal pro Woche, die „baldmöglichst“ erfolgen soll, allein in Hessen zehn Millionen Tests pro Monat erfordert. In Hessen besuchen rund 810.000 Schülerinnen und Schüler eine allgemeinbildende oder berufsbildende Schule, hinzu kommen 60.000 Lehrkräfte. An den Kitas geht es um 270.000 Kinder sowie um 50.000 Erzieherinnen und Erzieher. In der Summe sind demnach Tests für 1,2 Millionen Menschen erforderlich. Bei neun angenommenen Tests pro Monat ergibt sich so die Gesamtzahl von gut zehn Millionen.

Neben der Beschaffung von ausreichenden Tests ist aber auch die Entwicklung eines Testkonzepts erforderlich. Nach Einschätzung der GEW sind Schnelltests, die durch medizinisches Fachpersonal durchgeführt werden, die beste Lösung. Selbsttests können ergänzend hinzukommen, wenn diese hinreichend zuverlässig und problemlos anzuwenden sind. Doch die Kitas und die Schulen benötigen darüber hinaus auch Klarheit, wie mit den entsprechenden Testmöglichkeiten umgegangen werden soll, wie Birgit Koch darlegt: „Wir brauchen eine klare Richtschnur, wann und wie die Tests zur Anwendung kommen sollen. Wer führt die Tests durch? Wie werden die Ergebnisse dokumentiert? Was passiert nach einem positiven Befund? Selbsttests sollten nach unserer Einschätzung grundsätzlich zu Hause durchgeführt werden, bei jüngeren Kindern mit Unterstützung der Eltern. So geht keine wertvolle Zeit in Kita oder Schule verloren und der Umgang mit einem eventuellen positiven Testergebnis ist dann deutlich einfacher.“

Nach Rückmeldungen aus verschiedenen Schulamtsbezirken, die der GEW vorliegen, ist es zu deutlichen Verzögerungen bei der Impf-Kampagne für Grund- und Förderschullehrkräfte gekommen. Da die Anmeldung zu den Impfungen extrem kurzfristig erfolgte, konnten vielerorts nicht alle an einer Impfung interessierten Pädagoginnen und Pädagogen rechtzeitig über ihre Schule angemeldet werden. Der zeitweilige Impfstopp mit AstraZeneca hat darüber hinaus zur Absage von vielen Terminen in den Impfzentren geführt.

Im Ergebnis hatten viele aus dieser Gruppe bislang keine Möglichkeit zur Impfung. „Wir benötigen ein Impfangebot für alle, noch vor dem Ende der Osterferien. Das gilt für die Erzieherinnen und Erzieher, wie auch die Grund- und Förderschullehrkräfte, die bislang keine Impftermine erhalten haben. Aber auch das bereits vom Kultusminister für ‚nach Ostern‘ angekündigte Impfangebot für die Lehrkräfte an den weiterführenden Schulen muss nun wirklich kommen“, so Birgit Koch abschließend.